Musik – Texte – Veränderungsdynamik

Etwas anderes, als dem Medium Musik zuzuhören, ist es, die Wirkung der Musik direkt zu empfinden.

Beispiel 2 – Veränderungsdynamik – Teilbewegungen im inneren Klangraum ergeben vervollständigende Folgebewegungen bis hin zu einer Homöosthase

Was man beginnt, kann nicht einfach ruhen gelassen werden. Es muss abgeschlossen werden. Die meisten Menschen haben dann ein besseres Gefühl. Mit Klangverläufen um unser Körperzentrum herum ist es ähnlich. Auch hier gilt das Gestaltgesetz. Gestalten wollen geschlossen werden. Wir erleben Musik nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper, umso mehr, wenn wir singen oder ein Musikinstrument spielen. Die Klangerzeugung und das Klangerleben sind dann auch von einer intensiven Körpererfahrung begleitet. Dass diese Körpererfahrung auch musikalische Informationen enthält ist eine Erkenntnis, die für die meisten Menschen aber erst musikpädagogisch erweckt werden muss.
Wer beim Tanzen auf den rechten Fuß hüpft, wird dies auch bald auf den linken tun. Wer sich nach vorne bewegt, wird dies auch bald nach hinten tun. Symmetrien sind die einfachsten Gestaltschlüsse. Diese gibt es auch im Körper, im erlebten musikalischen Resonanzverlauf. Aus der Konzentration auf diese Verläufe kann sich, mehr noch als aus der gedanklichen Inspiration, in der freien musikalischen Improvisation die gestaltete Musik ergeben.