Musik – Texte – Klangraum

Etwas anderes, als dem Medium Musik zuzuhören, ist es, die Wirkung der Musik direkt zu empfinden.

Beispiel 1 – Klangraum – Die Kongruenz zwischen der Empfindung von Düften und Klängen

Bei der sinnlichen Konzentration auf Düfte wird das gleichzeitige Nebeneinander und Miteinander, die Kongruenz der Empfindung von Düften und Klängen offenbar. Wir kennen die vielfältigen Synästhesien. Richard Wagner besaß ein ausgeprägtes synästhetisches Erleben der Wirkung von Klängen und Farben. Dies sind Sonderbegabungen. Jeder Mensch kann aber dem Klangraum von Düften nachspüren. Die meisten Parfüms setzen sich aus Kopf-, Herz- und Basisnote zusammen. Die Duftnoten beschreiben den Ort der Resonanz im Körper. Wenn wir einen Duft mit einer Kopfnote, Grapefruit z.B., einatmen, spüren wir diesen Duft unmittelbar in den oberen Atemwegen. Der Duft füllt unseren Körper spezifisch aus. Der Duft bekommt für uns eine Gestalt. Die bekommt er durch unseren Körper. Die Duftgestalt wird schnell zu einer Klanggestalt, wenn wir den Klangraum unseres Körpers klingen lassen, den der Duft gleichzeitig ausfüllt. Dies geht gesanglich. Wir singen in diesen Klangraum hinein. Das Erschaffen von Musik geschieht also auch über vorgestellte Inhalte als Alternative zur kodierten Musikerfahrung. Es existiert eine reichhaltige Vielfalt von weiteren Möglichkeiten.