Gewordenes und Gemachtes als zwei Formenkreise, die sich auf der Erde gegenüber stehen
Das Gemachte
Im Gegensatz zum Gewordenen besitzt das Gemachte keine einheitliche Qualität und kein einheitliches Bewusstsein. Das Gemachte, das sind die Formen mit einem Innen und einem Außen, die vom Menschen gemacht worden sind.
Hier gibt es grundsätzlich die intentional, also vom Menschen mit einem Vorsatz und einem Plan gemachten Formen selbst und andererseits die Überbleibsel, die Reste, die ungewollten Nebenprodukte, die Verdrängungseffekte, das Gift, den Müll, den die intentional gemachten Formen mit in unsere Lebenswelt gebracht haben.
Es gibt Gemachtes, das zwar auch fast vollständig aus lediglich manipulierten und fraktionierten Formen des Gewordenen besteht. Das ist z.B. bei den Produkten der chemischen und pharmazeutischen und der Materialindustrie der Fall. Die Biotechnologie gehört auch dazu. Hier ist aber insgesamt der Anteil des Gemachten trotzdem sehr hoch, weil die gewordenen Formen, die als Rohstoffe dienen, intentional durch eine gezielte Dissoziation und Rekombination neue Wechselwirkungseigenschaften erhalten, die es so vorher nicht gab und die mit einer Urheberschaft verbunden sind. Die neu geschaffenen Wechselwirkungseigenschaften können auch in der Unterdrückung von Wechselwirkungen bestehen. Bei nur mechanisch wirkenden Nanopartikeln oder Spezialeigenschaften von Oberflächen aber auch bei Pflanzen ist dies der Fall.
Zusätzlich sind sehr viele Formen unseres von uns neu geschaffenen Kontinents des Gemachten zusammengesetzte gemachte Formen. Plakative Archetypen dieser Welt sind Autos und Smartphones aber auch ein modernes Haus oder ein Toaster.
Grundsätzlich ist unsere Welt der Dinge, die hier gemachte Formen genannt werden, beiden Kategorien zugehörig, dem Gewordenen wie Gemachten. Die Einzelteile, z.B. eines zusammengesetzten Apparates, bestehen nicht nur wiederum aus zusammengesetzten Einzelteilen, sondern die Einzelteile selbst wären ohne einen sehr hohen Anteil aus Stoffen der chemischen und Materialindustrie nicht denkbar, welche am Ende natürlich aus Rohstoffen des Gewordenen bestehen. Dies trifft so auch auf den großen Bereich der Nahrungsmittelindustrie zu und genau so auf die Kosmetik- und Bekleidungsindustrie usw.
Genau genommen ist der tatsächliche Anteil des Gewordenen im Gemachten jedoch mit der Zeit immer geringer geworden. Dies liegt daran, dass schon grundlegendste Ausgangsstoffe für die Produktion des Gemachten heute so verändert sind, dass sie nicht mehr als Teil des Gewordenen angesehen werden können. Die Qualität des Gewordenen gibt sich darin nicht mehr weiter.
Unser selbst gemachter Kontinent des Gemachten besteht aus vielfältig verschachtelten und kombinierten menschengemachten Ausgangsstoffen und Einzelteilen. All dies zusammen ist die Welt der gemachten Formen, die immer mehr in den Gegensatz zur Welt der gewordenen Formen, der unbelebten und belebten Materie, geraten ist.
Dies kommt einer Verdrängung gleich. Das Gemachte verdrängt zunehmend das Gewordene. Dies wird auch in den vielfältigen Umweltproblemen sichtbar.