Gewordenes und Gemachtes als zwei Formenkreise, die sich auf der Erde gegenüber stehen

Eine wesentliche Unterscheidung zwischen dem Gewordenen und dem Gemachten ist der Grad der Bedeutung von Plänen und deren Planinstanzen.

Während gewordene Formen die Inhärenz des Gewordenen zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort abbilden, sind gemachte Formen, wenn sie mit einer Intention und nicht als Abfall- oder Beiprodukt entstanden sind, nicht ohne Pläne denkbar.

Eine besondere Bedeutung erhalten Pläne bei jeder Form der Mehrfach- und Massenproduktion. Pläne sind so ein Schlüssel zum Verständnis gemachter Formen. Die Entstehung, Repräsentation und Umsetzung von Plänen gehört untrennbar mit zur Welt der gemachten Formen.

Jede Form, geworden oder gemacht, hat ein Innen und ein Außen. Außen wechselwirkt die Form und innen befindet sich ihr Bewusstsein. Dieses Bewusstsein ist die Quelle der Wechselwirkungseigenschaften der Form.

Bei einer intentional gemachten Form steht seinem Bewusstsein eine Intelligenz gegenüber, die vom Plan repräsentiert wird. Aufgrund der Intelligenz im Plan eines Autos fügt dieser die vielen Teile zu einer funktionstüchtigen Einheit zusammen.

Die Intelligenz des Plans, die zu einem funktionierenden Auto führt, kommt nicht vom Plan selbst, sondern von einer Planinstanz; von der Instanz, die den Plan erstellt hat. Man kann vereinfacht sagen: Der Plan ist die kristalline Entsprechung einer fluiden Intelligenz, die zur Planinstanz wird, weil sie mit diesem Plan, die Intention ein Auto zu bauen, erfüllt. Die Planinstanz kann eine Person, eine Arbeitsgruppe, sie kann aber auch eine Software sein.

Eine gemachte Form ist ohne Plan und der Plan nicht ohne Planinstanz denkbar.

Dies kann man so über eine gewordene Form nicht sagen. Zwar sind in biologischen Formen Pläne wirksam, aber keine Planinstanz.

Auch die Intelligenz von gewordenen Formen, die innerhalb der Gesamtheit des Gewordenen, die spezifische gewordene Form zu eben dieser spezifischen Form macht, kann man nicht als Instanz bezeichnen, weil es keine Grundlage gibt, aufgrund derer man diese Intelligenz als abgetrennt von der gewordenen Form beschreiben könnte. Intelligentes Bewusstsein ist eine Eigenschaft gewordener Formen, aber nicht deren Instanz.